Samstag, 10. Februar 2007

Indonesia News

etwas arbeiten, essen, in die Stadt fahren, etwas erledigen, essen, schlafen,.....
Wie jedes Jahr gestalten sich einige Dinge nicht ganz so einfach, wie man es von uns gewohnt ist und ich bin mir sicher, dass es einige unter uns nicht einmal einen Tag aushalten würden. An verschieden Dinge gewöhnt man sich und ist am Ende immer wieder verwundert, wenn man nach Österreich zurückkommt.

Zum einen ist da einmal das gesellschaftliche Zusammenleben:

Man ist nie allein! Patty's Familie ist gross, am selben Häuserkomplex leben Patty's Eltern, Geschwister, Nichten und Neffen, insgesamt 14 Leute. Dazu kommt noch das Hauspersonal (6 Haushälterinnen und 2 Fahrer), macht insgesamt 22 Leute, die praktisch ständig um mich herum sind. Nebenbei kommen immer wieder Bekannte, Verwandte, Handwerker,....vorbei.....allein bin ich nie!
Während in der Familie alles sehr entspannt abläuft, kann es in der Stadt schon oft an die Grenzen des Vertretbaren gehen: für beinahe jeden Lebensbereich gibt es jemanden, der um geringes Entgelt (1000 Rupien, ca. 9 Cent) eine Dienstleistung anbietet: es fängt beim Einpacker an der Kassa an und endet beim "Parkir" Mann, der einem den Parkplatz zuweist und den Verkehr beim Ausparken regelt. Sogar mitten im tiefsten Dschungel ist das Schiedsrichterpfeiferl vom "Parkir" zu hören.
Gesellschaftlich ist das Land stark aufgespalten: von Leuten, die praktisch in Müllbergen hausen und vom Recycling der Abfallreste leben bis zu unermesslich reichen Chinesen, deren streng bewachte Privatvillen die Grösse eines mittleren Einkaufszentrum erreichen findet man alles. Allerdings gibt es kaum mittelständische Familien, die einen ähnlichen Lebensstandard wie in Europa haben. Da die Arbeitskraft recht billig ist, leistet sich viele Familien bereits mehrere Hausangestellte. Es wäre zum Bespiel in Europa undenkbar, dass ein Automechaniker drei Hausbedienstete und einen Chauffeur hat.

Kawa Putih: der "weisse Vulkan" , südlich von Bandung hat mich bereits bei meiner ersten Reise schwer beeindruckt. In dem Krater befindet sich ein grünlich-weisser See, der an einigen Stellen bedrohlich brodelt. Diesmal wagte ich zum ersten Mal den Rundgang um den See, vorbei an schwarzen, abgestorbenen Baumstämmen gelange ich an eine Stelle, an der sich ein kleiner Geysir im See befindet. Ab und zu schiesst eine dampfende Fontäne aus dem Wasser, die meiste Zeit brodelt es aber wie in einem Kochtopf.
Weiter Pläne: wir haben vor, in der nächsten Zeit ein paar Tage in Bali zu verbringen. Der Weg führt über Surabaya, eine Freundin von Patty rät uns aber ab, Surabaya zu besichtigen. Nach einem misglückten Erdölbohrversuch im letzten Jahr rinnt unablässig Ölschlamm aus dem Bohrloch. Mehrere Ortschaften wurden bereits vom Schlamm bedeckt, einige wichtige Verkehrswege von und nach Surabaya sind bereits blockiert und man fürchtet, das die 4 Millionen Stadt in absehbarer Zeit gänzlich von der Aussenwelt abgeschnitten sein wird.

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