Samstag, 1. Juli 2006

Offener Brief an den Direktor des Wiener Tiergartens

Sehr geehrter Herr Direktor!

Wir besuchen immer gerne Ihren Zoo. Vorallem wenn Gäste aus dem Ausland kommen, gehört der Zoo zu den Pflichtterminen in Wien. Aber gerade Gäste aus Fernost sind oft schwer enttäuscht. Zwar hat der Zoo ein Tirolerhaus, von Tirolern ist jedoch weit und breit keine Spur. Es ist uns daher ein Anliegen, den Gästen aus dem Ausland das Leben der Tiroler nicht nur in Form von architektonischen und kulinarischen Besonderheiten näherzubringen, sondern vorallem die Tiroler hautnah erlebbar zu machen. Unser Vorschlag wäre daher die Errichtung eines zweiten, kleineren Tirolerhauses, das dem Tiroler als Unterschlupf dient und architektonisch an das alte Tirolerhaus angepasst ist. Da der Tiroler im Regelfall sehr ortstreu ist, braucht man das Gebäude nicht durch einen Zaun abzugrenzen. Es würde reichen, den Tiroler durch Beigabe von ortstypischen Speisen und Getränken an das Gebäude zu binden. Zu diesem Zweck könnte in der Nähe das Hauses ein Fütterungsautomat aufgestellt werden. Für ein paar Euro können die Besucher Knödel, Speckbrote oder Zirbenschnaps herunterlassen und an den Tiroler verfüttern. Der Tiroler wird es dem Besucher mit landestypischen Aktivitäten danken. Im Repertoire des Tirolers sind z.B. tägliches fluchen in der lokalen Sprache, vorsingen der Tiroler Landeshymne einmal pro Tag, schnitzen von Wurzelseppen, sowie einmal wöchentlich der Schuss auf ein Wildtier (bevorzugt Gams) mit anschliessendem Aufbrechen des selben. Weiters wäscht sich der Tiroler zweimal täglich am Brunnen neben dem Gebäude (jugendfrei ab 16 Jahre). Bei den beliebten Nachtexkursionen kann man den Tiroler beim Paarungsspiel beobachten (sog. Fensterln). Wir und unsere Gäste würden uns freuen, wenn zumindest einige unserer Ideen in Zukunft verwirklicht werden könnten.


So könnte das neue, kleine Tirolerhaus aussehen!






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