Sonntag, 11. Februar 2007

Bandung, Indonesia

Bandung: der Grossraum hat derzeit ca. 5 Millionen Einwohner und zählt somit zu den grössten Städten in Indonesien. Bedingt durch die Höhenlage am Parahyangan Hochland (700-800m) ist das Klima angenehm. Durch die umliegenden Vulkane ist wie überall auf Java der Boden extrem fruchtbar. In manchen Gebieten kann bis zu 3mal im Jahr Mais geerntet werden, eine Maispflanze trägt im Schnitt 2 Kolben, was einem sechsmal so hohen Ertrag/Fläche wie in Mitteleuropa entspricht. Wichtigste Feldfrucht ist allerdings der Reis, der hier in bewässerten Terrassen angebaut wird. Daneben gibt es um Bandung ausgedehnte Teeplantagen. Einer der Hauptwirtschaftszweige hier ist allerdings die Textilindustrie. Sehr viele Markenartikel werden hier gefertigt: Nike, Fila, Lee Cooper,...die meisten dieser Bekleidungswaren sind aber im Land kaum zu kaufen, da sie rein für den Export bestimmt sind. Meine Pläne, in einer Textilfabrik zu fotografieren, sind allerdings schwer bis gar nicht umzusetzen. Obwohl ich Beziehungen habe, lässt sich hier keiner über die Schulter schauen: zu gross ist die Angst vor dem Fiskus. Bandung ist stark von der niederländischen Kolonialzeit geprägt: neben zwei sehr gut erhaltenen Art Deco Hotels findet man ein interssantes Universitätsgebäude, sowie jede Menge tolle Villen aus den 20er Jahren. In dem ganze Chaos haben wir eine Oase der Ruhe gefunden: Patty's bekannte haben ein Schwimmbad, das zwar öffentlich zugänglich ist, das aber offensichtlich niemand kennt. In dem Bad kostet ein Nachmittag für vier Personen inkl. Verpflegung (!) weniger als 5,- Euro. Und das beste ist: wir sind fast immer allein! Ab und zu schwimmt der Koch aus dem Buffet ein paar Längen im 25m Becken. Lediglich am Wochenende kommen Eltern mit den Kindern. Es wird sich aber wahrscheinlich in Zukunft ändern: am Nachbargrundstück werden gerade Ferienwohnungen gebaut und der Besitzer erwartet sich dadurch eine bessere Ausnützung des Bades. Obwohl die Baustelle nicht besonders gross ist, zählten wir gestern 32 Maurer, die nach Betriebsschluss die Baustelle verliessen. Zwei der Leute sind offenbar nur dazu abgestellt, das Notstromaggregat zu bedienen, sprich, es in der früh zu tanken, starten und dann danebensitzen und aufpassen, dass es läuft....

© simi

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